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Taizégebete

In unregelmäßigen Abständen finden monatlich in der Pfarrkirche Ommersheim Taizégebete statt, zu denen Menschen jeden Alters und jeder Konfession eingeladen sind. Diese Gebete bestehen aus einfachen Elementen:

  • meditative Lieder
  • ein Psalm
  • eine Bibellesung
  • Fürbitten
  • Vater-unser
  • Zeit der Stille


Die Lieder bestehen aus einfachen, manchmal mehrstimmig gesungenen Melodien mit kurzen Textzeilen in verschiedenen Sprachen, die mehrfach wiederholt werden, so dass sich ein ganz eigener Zugang zum Gehalt der Texte eröffnet. Die Lieder werden mit Gitarren begleitet. Diese Lieder haben auch in vielen anderen spirituellen Liedersammlungen Eingang gefunden, beispielsweise im katholischen Gotteslob oder im evangelischen Gesangbuch.

Die Zeit der Stille gibt jedem die Gelegenheit für ein persönliches Gebet und für das Nachdenken über die Worte der Bibellesung.

Das Ende des Gebetes ist offen. Jede/r kann selbst entscheiden, wann er das persönliche Gebet beendet. Im Anschluss an das Gebet sind alle eingeladen zu einer Agapefeier bei Tee, Brot und Aufstrichen.

In der Heizperiode (November bis April/Mai) finden die Taizégebete im Pfarrheim und die Agapefeiern im Gastraum des Pfarrheimes statt. Ansonsten finden die Gebete in der Pfarrkirche und die Agapefeiern in der Sakristei statt.

Über Taizé

Taizé ist der Name eines kleinen Dorfes in Südburgund, etwa in der Mitte zwischen Lyon und Dijon in Frankreich. Dort gibt es unter dem Namen „Communauté de Taizé“ eine internationale, ökumenische Bruderschaft, die 1940 von Frère Roger (* 1915, † 2005) gegründet wurde. Heute besteht die Communauté aus etwa 100 Brüdern aus über 25 Nationen.

Die Brüder der Communauté de Taizé bestreiten ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit dem Erlös ihrer Arbeit (Töpferarbeiten, Bücher, CDs, etc.). Sie nehmen keine Spenden an. Ihre persönlichen Erbschaften behalten sie nicht, sondern sie werden durch die Communauté den Armen gegeben. Einige Brüder leben in kleinen Fraternitäten mitten unter den Armen.

Seit Ende der 1950er-Jahre kommen Jugendliche und junge Erwachsene zu den wöchentlichen Treffen nach Taizé. Die Gebete finden dreimal täglich in der „Kirche der Versöhnung“ statt, die 1962 eingeweiht wurde, nachdem die Brüder sie mit Hilfe von Freiwilligen erbaut hatten. Seitdem wurde die Kirche aufgrund der wachsenden Besucherzahlen immer wieder erweitert. Fast alle Teilnehmer der Gebete sitzen auf dem Boden oder auf kleinen Gebetsbänkchen. Die Gebete sind geprägt durch die ruhigen und meditativ anmutenden Gesänge, Lesungen aus der Bibel und durch die fünf bis zehnminütige Stille. Sowohl bei den Gesängen als auch bei den Lesungen werden die verschiedensten Sprachen verwendet. Besonders bekannt sind nicht nur in Deutschland die Lieder, die die Brüder zum größten Teil selbst komponieren.

Obwohl Frère Roger und auch die ersten Brüder Protestanten waren, setzt sich die Communauté heute aus Brüdern unterschiedlicher christlicher Konfessionen zusammen: von Protestanten über Katholiken bis zu Orthodoxen und Anglikanern. Die Besucher entstammen ebenfalls den verschiedensten Glaubensrichtungen. Mit dieser Gemeinschaft leben die Brüder eindrucksvoll ein geeintes Christentum vor.

Die Brüder von Taizé unternehmen jährlich auch Besuchsreisen und bereiten kleinere oder größere Jugendtreffen in Afrika, Süd- und Nordamerika, Asien und in Europa vor. Diese Treffen sind Teil des von der Bruderschaft initiierten „Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde“. Auch einige unserer Firmlinge waren in diesem Jahr bei einem Treffen dabei. Zu den Silvestertreffen der Communauté, die jeweils in einer europäischen Großstadt stattfinden, reisen jährlich zehntausende Besucher.

Weitere Infos


Text: Margot Görlinger-Jochem, Bild: Michael Schneider