Die Kapläne von St. Peter

Einem, für heutige Verhältnisse nicht mehr denkbaren Umstand verdankt die Pfarrei St. Peter Ensheim die Errichtung einer Kaplanstelle: Weil sonntags in der Kirche einfach kein Platz mehr war. Mit einem weiteren Priester aber war es möglich, eine zweite Sonntagsmesse zu feiern, und alle fänden Platz.

Der Plan dazu wurde bei der Einführung von Pfarrer Geiger im April 1888 ausgeheckt. Vor der Verwirklichung mussten aber erst zwei Hürden genommen werden: Wo soll ein Kaplan wohnen? - und: Wer soll seinen Unterhalt bezahlen? - Für die Wohnung sorgte der Pfarrer: Er ließ im Obergeschoß des Ökonomiegebäudes am Pfarrhaus zwei Kaplanszimmer ausbauen. Für den Unterhalt des Hilfspriesters ging er im ersten Jahr selber sozusagen mit dem Klingelbeutel von Haus zu Haus. In den Jahren 1890 und 1891 übernahm die Gemeinde Ensheim den Kaplansunterhalt, und ein Jahr später errichtete und finanzierte der Bayerische Staat diese Stelle ganz offiziell.

Die Kapläne waren, wie auch anderenorts, hochwillkommen. Insbesondere bei den Jugendlichen und Kindern. Der eine oder andere ist bis heute gewiss in besonders guter Erinnerung geblieben. Darum nennen wir hier wenigstens noch einmal ihre Namen:

  • Georg Faust aus Hatzenbühl, 1889 -1890, †1905 in Busenberg;
  • Jakob Langenstein aus Bechhofen, 1890 -1892, † 1933 in Maikammer;
  • Johann Mathes aus Gerolsheim, 1892 - 1894, † 1942 in Reifenberg;
  • Georg Rheude aus Germersheim, 1894 - 1897, † 1931 in Germersheim;
  • Dr. Nikolaus Anton Foohs aus Kerzenheim, 1897 - 1900, † 1940 in Hainfeld;
  • Wilhelm Bruno aus Klingenmünster, 1900 - 1902, † 1956 in Forst;
  • Sebastian Schuler aus Bornheim, 1902 - 1905, † 1945 in Eschbach;
  • Josef Poth aus Hainfeld, 1905 - 1906, † 1954 in Hettenleidelheim;
  • Johann Weber aus Arzheim, 1906 - 1908, † 1916 in Arzheim;
  • Eugen Zipse aus Frankenthal, 1908 - 1910, † 1947 in Queichheim;
  • Leonhard Sebastian aus Kirrweiler, 1910 -1911, †1960 in Kirrweiler;
  • Franz Leckinger aus Speyer, 1911 - 1912, † 1962 in Schifferstadt;
  • Simon Schmidt aus Ingolstadt, 1912 - 1914, † 1938 in Herxheimweyher;
  • Julius Brittinger aus Mörlheim, 1914 - 1916, † 1954 in Mörlheim;
  • Carl Engesser aus Zweibrücken, 1916 - 1918, † 1968 in Hauenstein;
  • Ludwig Vogt aus Clausen, 1918 - 1919, † 1970 in Clausen;
  • Franz Josef Bescher aus Rittersheim, 1919 - 1920, † 1962 in Rittersheim;
  • Josef Glaser aus Edesheim, 1920 - 1924, † 1979 in Edesheim;
  • Alois Stephan aus Fischbach, 1924 - 1926, † 1950 in Hatzenbühl;
  • Jakob Willenbacher aus St. Ingbert, 1926 - 1927, † 1975 in Eppstein;
  • Johann Drauden aus Plainfield (USA), 1927 - 1929, † 1967 in Scheibenhardt;
  • Oskar Isidor Schlachter aus Aschaffenburg, 1919 - 1931, † 1982 in Bockenheim;
  • Heinrich Dirks aus Soller (Rhld.), 1931 - 1932, † 1971 in Königsbach;
  • Alfons Hoffmann aus Hengsberg, 1932 - 1933, † 1985 in Landau;
  • Joseph Walle aus Ommersheim, 1933 - 1935, † 1995 in Ommersheim;
  • Joseph Plettenberg aus Köln, 1935, später Generalsekretär des Bonifatiusvereins;
  • Joseph Schulz aus Dieuze (Lothr.), 1935 - 1936, † 1988 in Herxheimweyher;
  • Fritz Grübius aus Neustadt, 1936 - 1937, † 1975 Neustadt;
  • P. Hubert Reich, 1937, spätere Rektor des Oblatenklosters in Oberelchingen;
  • Georg Wode aus Ludwigshafen, 1937 - 1938, gefallen 1944;
  • Karl August Riedel aus Elmstein, 1938 - 1941, † 1970 in Elmstein;
  • Alfons Kloos aus Stuttgart, 1941, † 1992 in Speyer;
  • Eugen König aus Ludwigshafen, 1953 - 1954, † 1996 in Friesenheim;
  • Kurt Mayer aus Schifferstadt, 1954 - 1957, 1995 Ruhestand;
  • Otto Spies aus Ludwigshafen, 1957 - 1958, 1996 Ruhestand;
  • Hermann Kuntz aus Schaidt, 1958 - 1960, 2001 Ruhestand;
  • Paul Schneider aus Rodalben, 1960 - 1962, 2003 Ruhestand;
  • Otto Lehner aus Speyer, 1962 - 1963, 2002 Ruhestand;
  • Alex Fuhrmann aus Pirmasens, 1963 - 1965, † 1991 in Pirmasens;
  • Gerhard Weber aus Quierschied, 1965 - 1967, † 1996 in Gleisweiler.

Quelle: Festschrift 250 Jahre St.Peter